Drei Jahre später… (Jahr 2)

Wie Du ja bereits weißt, feiere ich als Autorin die Tage mein dreijähriges Jubiläum. Im Blogpost Drei Jahre später… (Jahr 1) habe ich Dir vom recht holprigen Start im ersten Jahr meines Autorenlebens erzählt. Hier kommen nun meine schlimmsten Irrtümer, den weitesten Umwegen und die frustriertesten sowie schönsten Momente aus Jahr Nummer zwei. Wer genau aufpasst, wird auch wieder etwas erfahren, was bisher mein süßes Geheimnis war…

Jänner 2019

Im Rahmen des Schreibkurses entsteht die Romanidee zu Every Step I Take. Ich bin begeistert und beginne sofort damit, die Geschichte zu schreiben. Zum ersten Mal tue ich das mit einem Plot im Hintergrund, ich kenne meine Figuren und die Entwicklung, die sie durchleben sollen. Trotzdem beschleicht mich nach den ersten 50 Seiten das üble Gefühl, dass mit meinem Manuskript etwas nicht stimmt. Aber was ich ändern muss, das weiß ich nicht. Also hole ich mir Rat von einem Profi und habe das unfassbare Glück, in den Weiten des Internets auf die Autorin und Lektorin Serena Avanlea zu stoßen.

Außerdem flattert in diesem Monat eine ganz besonders aufregende Nachricht bei mir ein: Eine meiner Kurzgeschichten mit dem Titel „Hinter der Fassade“ aus dem vergangenen Jahr hat doch noch eine Heimat in einer Anthologie gefunden! Voller Freude unterschreibe ich den Verlagsvertrag. Auch wenn alles furchtbar langsam läuft, nimmt mein Autorenleben wohl doch langsam Fahrt auf.

Februar 2019

Auf die Freude folgt der Schock. Nur wenige Wochen nach der Zusage für „Hinter der Fassade“ meldet sich der Verlag erneut. Mit einer Absage. Offensichtlich konnte man sich mit anderen Autoren nicht auf Konditionen einigen, wodurch die Anthologie komplett gestrichen wurde. Fürs Erste suche ich mir einen großen Kübel mit Sand und stecke meinen Kopf rein. Einige Tage später heißt es wieder: aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Schließlich wartet ein Roman darauf, geschrieben zu werden.

März 2019

Dank Serenas Anmerkungen weiß ich genau, was ich ändern muss und je länger ich schreibe, desto mehr verschwindet dieses üble Gefühl. Rückblickend würde ich beinahe sagen, dass die Zeit, in der das Manuskript von Every Step I Take entstanden ist, die schönste Zeit meines bisherigen Autorenlebens war. Diese Monate waren so, wie ich mir das Autorenleben schon Jahre zuvor vorgestellt hatte. Inspirierend. Romantisch. Glückspendend. So sehr, dass ich sogar nebenbei doch noch einige Kurzgeschichten für Schreibwettbewerbe einreiche.

Mai 2019

Es war ein Monat der Entscheidungen. Denn während Every Step I Take langsam Gestalt annahm, war ich gezwungen mich zu fragen, was mit dem Manuskript passieren sollte, wenn es beendet ist. Genaueres dazu erfährst du im Blogpost Warum Selfpublishing, hier nur so viel: es war keine leichte Entscheidung und in Wahrheit hatte ich keine Ahnung, was ich da überhaupt tue. Trotzdem, müsste ich heute an diesen Punkt zurückkehren und die Entscheidung mit allem, was ich jetzt weiß noch einmal treffen, ich würde es wieder genauso machen.

Juli 2019

Zum ersten Mal schreibe ich das Wort Ende unter einen Roman. Trotzdem ahne ich bereits, dass das noch lange nicht das Ende ist. Schließlich muss das Manuskript noch überarbeitet, testgelesen, lektoriert und korrigiert werden. Als ich mich an die Arbeit machte, all das zu organisieren, wartet eine furchtbar böse Überraschung auf mich. Die Vorlaufzeit für ein Lektorat ist niederschmetternd lange. Erst im Jänner 2020 würde meine Lektorin Zeit für Every Step I Take haben. Ich bin frustriert. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich die Wartezeit besser in Kauf nehmen sollte. Außerdem gibt es da eine klitzekleine Kleinigkeit, die mir das Warten schon im kommenden Monat versüßen wird. Aber davon ahne ich natürlich noch nichts.

August 2019

Bähhhhm! Wie schon im Jahr zuvor ist es wieder der August, der mein Autorenleben aus den Angeln hebt. Denn tatsächlich gewinne ich in diesem Jahr sogar einen Schreibwettbewerb. Die 80 Euro sollten mein einziges Einkommen in 2019 bleiben, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Voller Motivation beginne ich an meinem zweiten Roman All I Need zu arbeiten und übersehe in meiner Euphorie total, dass ich in die komplett falsche Richtung renne…

Oktober 2019

Der erste Entwurf von All I Need ist beendet, Every Step I Take ist bereit für die Testleser. Und ich? Ich bin verdammt nervös. Es ist die erste harte Prüfung für meinen Debütroman und ich denke, wenn das Buch nicht gefällt, war all die Arbeit umsonst. Noch dazu weiß ich von meiner Lektorin, dass der Plot von Every Step I Take nicht zwingend marktgängig ist, eben weil es alles andere als ein klassischer Liebesroman ist. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht nur all meine Leidenschaft in mein Autorenleben gesteckt, sondern auch noch eine ganze Menge Geld für Kurse, Coachings, Homepage und Büroequipment ausgegeben. Das Lektorat habe ich bereits gebucht, genauso wie das Coverdesign.

Was, wenn Every Step I Take nicht gefallen wird? Wenn meine Testleser das Buch sogar abbrechen werden?

Voller Panik und Unsicherheit sehe ich also dem dritten Jahr meines Autorenlebens entgegen. Und hätte ich damals gewusst, was es mit sich bringen wird, wäre es nicht anders gewesen…

Warum? Das erzähle ich Dir im nächsten Blogpost.

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