
Every Step I Take – Philipp stellt sich vor
Hi, Philipp hier. Ich soll mich bei Dir vorstellen, aber bevor ich das mache, verrate ich Dir gleich zu Beginn ein Geheimnis. Belinda würde es niemals zugeben, aber ich bin ziemlich sicher, sie ist heimlich in mich verliebt. Manchmal scheint sie sogar zu vergessen, dass ich eigentlich nur in ihrem Kopf existiere. Frauen, die soll mal jemand verstehen ….
Damit sind wir auch schon mitten im Thema. Belinda ist leider nicht die einzige. Aber um ehrlich zu sein, ich kann es nicht leiden, wie Frauen mich viel zu oft ansehen. Nur wegen meiner blauen Augen und dem strohblonden, halblangen Haar, das ich zurückbinde, damit es mir nicht ständig ins Gesicht fällt. Dann sind da noch meine Grübchen, die alle so furchtbar süß finden, der Dreitagebart und die sonnengebräunte Haut.
Ich hab mir doch auch nicht ausgesucht, so auszusehen, als wäre ich einer Werbung für die schönsten Surfgebiete der Welt entsprungen.
Trotzdem tun Frauen so, als wäre mein Äußeres alles. So als würden sie mich mögen, weil sie denken, mich schon zu kennen.
Aber das tun sie nicht, das tut niemand. Und das ist gut so.
Es macht das Leben einfacher, ich zeige der Welt meine Sonnenseite, erzähle schöne Geschichten und lasse mich von niemanden runter ziehen. Kein Wunder, wie riesig mein Freundeskreis mittlerweile geworden ist. Es sind Männer, die mich um mein abenteuerliches Leben beneiden und Frauen, die mir ihre ganze Welt zu Füßen legen würden, würde ich sie nur lassen. Wo immer ich bin, freut man sich mich zu sehen, wie einen Regenbogen nach einem trüben Tag.
Meine Schattenseiten behalte ich für mich. Natürlich habe ich welche, so wie jeder andere Mensch auch. Vielleicht bin ich nicht immer bis in die letzte Haarspitze entspannt, habe nicht jeden Tag Lust, gute Laune zu verbreiten und neue Menschen kennen zu lernen. Aber trotzdem mache ich genau das.
Denn solange die anderen denken, ich wäre sorglos und glücklich, werden sie mir nicht zu nahe kommen. Keiner wird mich mitleidig ansehen, mein Inneres ergründen oder mir unnützen Trost spenden wollen. Und das ist genau richtig, weil alles andere Wunden aufreißen würde, die hinter meiner ganz eigenen Mauer immer noch vor sich hin bluten.
Ich lebe wie ein Löwe, einsam und frei. Lasse mich nicht binden, an keinen Ort und an keinen Menschen.
Natürlich tut es manchmal weh, niemanden wirklich nahe sein zu können. Keinen zu haben, dem ich nur in die Augen sehen muss, um auch ohne Worte einfach alles zu verstehen. Aber Kompromisse sind nun mal notwendig, und das ist meiner. Ich tausche Vertrautheit und Liebe gegen Selbstbestimmung und Freiheit. Was andere darüber denken, kümmert mich nicht, es ist mein Leben und ich alleine entscheide was ich damit mache.
Du meinst das klingt zu hart? Das ist es nicht. Überleg doch …
… jeder von uns hat nur ein einziges Leben, auch Du! Und es ist einfach viel zu kurz um nicht auf seine eigene Stimme zu hören.