
Meine (Winter)-Schreibroutine
Du wolltest schon immer wissen, wie das Leben von Autoren aussieht? Wie, wo und wann arbeiten Autoren? Stimmt es wirklich, dass sich die Geschichte erst beim Schreiben entwickelt und brauchen sie eine ganz bestimmte Stimmung, um kreativ zu sein? Natürlich kann ich nicht für andere sprechen, aber in diesem Blogpost erzähle ich Dir, wie meine Schreibphasen jetzt im Winter ablaufen. Viel Spaß dabei!
Direkt vor meinem Schreibtisch befindet sich ein Fenster, durch das ich in die reale Welt schaue, wann immer die fiktive Welt auf dem Bildschirm meines Laptops Pause macht. Heute Morgen kann ich im gelblichen Licht der Straßenlaterne frostigen Reif auf den Bäumen erkennen. Die parkenden Autos sehen aus, als hätte man sie in Diamantenstaub getunkt. Sonst ist alles noch dunkel, selbst der Mond versteckt sich hinter einem grauen Schleier. Am unteren Rand der Fensterscheibe sammeln sich winzig kleine Wassertropfen, weil es hier drinnen, wo ich sitze, zum Glück wohlig warm ist.
Es ist 4:30 Uhr, eine überdimensionale Tasse Kaffee dampft in meinen Händen vor sich hin. Sie wärmt meine Finger, während mein Körper bis unter die Achseln in eine Decke eingeschlagen ist. Die Füße sind in dicke Socken gepackt. Meine Oma hat sie für mich gestrickt, aus einem Knäuel Wolle, das alle paar Zentimeter seine Farbe wechselt. Mit dem bunten Regenbogen an den Füßen musste ich über den dunklen Parkettboden der Wohnung bis hierher gleiten, wie über einen zugefrorenen See, aber zum Schreiben sind sie genau richtig.
Nur die kleine Stehlampe und die Beleuchtung meines Laptops sorgen für etwas Licht, mehr brauche ich nicht. Nein, ich zünde keine Kerzen an und lege keine Musik auf.
Obwohl die Liebe in meinen Romanen eine Rolle spielt, ist die Atmosphäre während der Arbeit unromantisch und, abgesehen vom Klicken der Tastatur, totenstill.
Ich schirme alles von mir ab, das Internet bleibt ausgeschalten, Facebook und Instagram müssen warten. Meine Emails interessieren mich nicht, genauso wenig wie die Tagesnachrichten. Nichts kommt an mich heran, alles ist so friedlich, als würde ich noch im Bett liegen und träumen.
Wie ich aussehe, während meine Finger über die Tastatur fliegen, kannst Du Dir vermutlich vorstellen. Schließlich habe ich vor nicht mal zehn Minuten noch im Bett gelegen. Aber ganz ehrlich, wen kümmert es schon?
Die Wörter, die ich gerade aneinander reihe und die Geschichten, die ich zu erzählen habe, das ist es doch, was zählt!
Damit ich während des Schreibens nicht den Überblick verliere, liegt eine ausgedruckte Version der Kapiteleinteilung bereit. Außerdem Schauplatzbeschreibungen und Charakterblätter meiner Figuren. Alles schön sortiert, in einer hübsch verzierten Mappe. Ich bin vorbereitet, denn ohne ein solches Gerüst komme ich mit meinen Geschichten nirgendwo an. Es ist wie ein Rahmen, in dem sich meine Phantasie während des Schreibens entfalten kann.
Struktur und Kreativität zur gleichen Zeit.
Für mich klappt das wunderbar und am liebsten würde ich auch heute solange schreiben, bis die ersten Strahlen der Wintersonne am Horizont hinter meinem Fenster aufblitzen. Tatsächlich stoppt mich aber eine ganz bestimmte Uhrzeit, wie Du ja bereits aus einem früheren Blogpost weißt. Stell Dir gerne vor, wie ich schwer seufzend meinen Laptop zuklappe und mit einem wehmütigen Blick die Stehlampe ausschalte. Denn genauso läuft es auch ab.
Jetzt bist Du neugierig, woran ich gerade so fleißig schreibe?
Dann solltest Du ganz schnell meinen Newsletter abonnieren. Denn damit kannst Du Dich schon in wenigen Tagen über eine weihnachtlich, romantische Kurzgeschichte von mir freuen!