Was ich von hier aus sehen kann

In die Zukunft zu schauen fühlt sich manchmal an, als würde ich ein Gemälde betrachten. Im Vordergrund meines Bildes ist alles recht klar umrissen, aber im Hintergrund verschwimmen die Farben miteinander. Es sieht hübsch aus, so wie sich das zartrosa und das grasgrün aneinanderschmiegen, aber die Details kann ich lange nicht alle erfassen.Trotzdem möchte ich versuchen, Dir zu beschreiben, was ich auf meinem Bild für 2020 von hier aus sehen kann.

Jänner 2020: Ganz deutlich erkenne ich, dass sich mein Debütroman Every Step I Take im Lektorat befindet. Das Cover und der Klappentext entstehen, ich vertiefe mich in Marketing, Finanzen und anderen Businesskram.

Februar 2020: In diesem Monat werde ich in den grauen Morgenstunden an meinem Schreibtisch über den Anmerkungen meiner Lektorin grübeln. Kann sein, dass mir aus purer Verzweiflung alle Haare ausfallen, oder dass mich die kurzen Nächte zu einem ferngesteuerten Monster machen. Zum Glück kann ich nirgendwo einen Kübel mit Sand erkennen, also besteht hoffentlich keine Gefahr, dass ich den Kopf versehentlich reinstecken könnte.

März 2020: Gleich hinter meinem angestrengten Februargesicht hat jemand eine furchtbar große Schublade gemalt. Dort schlummert ein Roman, schon seit Ende November 2019. Sieht ganz so aus, als würde ich ihn jetzt herausnehmen und überarbeiten. Außerdem steht da noch in großen Buchstaben „Leipziger Buchmesse“ geschrieben, dahinter schweben massenhaft Fragezeichen. Noch kann ich nicht sagen, ob ich daran teilnehmen werde, aber ich halte Dich natürlich via Facebook und Instagram auf dem Laufenden.

April 2020: So langsam sollte mein Debütroman das Licht der Welt erblicken. Genau, da hinten erspähe ich tatsächlich das Cover. Es sieht verdammt hübsch aus, aber innen drinnen könnte noch etwas fehlen. Ob Korrektorat und Buchsatz schon erledigt sind? Ich weiß es nicht, aber anscheinend gibt es für meine Newsletter Abonnenten eine Überraschung. Warum sonst sollten am Bild Leuchtraketen zu sehen sein? Melde Dich gleich hier an, wenn Du das nicht versäumen möchtest.

Mai 2020: Auf meinem Gemälde reicht eine Hand ein Buch weiter an eine andere. Ich werte das als klares Zeichen. Spätestens jetzt kann jeder mein Erstlingswerk kaufen. Aber nicht nur das könnte gemeint sein, ich werde mich wohl auch auf die Suche nach Testlesern für meinen zweiten Roman machen. Melde Dich gerne über das Kontaktformular bei mir, falls Du dabei sein willst!

Juni 2020: Dort, wo der Juni anfängt, ist ein weißer Fleck und ich denke, er steht für eine Pause. Die brauche ich auch, denn in Wahrheit führe ich zwei Leben. Im Normalfall arbeite ich etwa 70 Stunden pro Woche, stehe morgens um 4 auf und falle abends um halb 10 ins Bett. Aber anscheinend nicht in diesem Monat, denn jetzt werden die Energiereserven aufgefüllt.

Juli 2020: Frag mich bitte nicht warum, aber noch immer schwebt mein Debütroman durch diesen Monat. Er scheint mich weiterhin zu beschäftigen und ich kann nur hoffen, dass es auf die gute Art ist. Mein zweiter Roman geht ins Lektorat. Und was mache ich dort auf meinem Bild im Hintergrund so ganz allein? Ich muss meine Augenlider zusammenkneifen, aber dann erkenne ich es. Glaub es oder nicht, ich schreibe! Einen neuen Roman, was auch sonst?

August 2020: Ab jetzt scheint sich alles zu wiederholen. Nur wenige Dinge werde ich ein allererstes Mal machen, während mein zweiter Roman Form annimmt, ein hübsches Gesicht und einen hoffentlich tollen Titel bekommt.

September 2020: Kann mir mal jemand eine Brille geben? Nein? Gut, dann gehe ich noch näher ran. Überarbeiten glaube ich. Ja, das könnte in diesem Monat anstehen.

Oktober 2020: So langsam werden meine Aussagen zu dem Bild fahrlässig. Am Horizont verschwimmt alles miteinander. Kann sein, dass da eine Veröffentlichung zu sehen ist. Roman Nummer 2? Wahrscheinlich! Frankfurter Buchmesse? Vielleicht.

November 2020: Garantiert bedeuten die Flecken da hinten etwas, aber ich habe keine Idee, was.

Dezember 2020: Dort endet das Bild. Trotzdem ist es nicht dunkel, sondern in leuchtende Farben getunkt. Es scheint ein toller Abschluss eines farbenfrohen Jahres zu werden.

Das ist es also. Sieht doch ganz gut aus, was ich von hier aus sehen kann. Findest Du nicht auch?

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Ihre Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind markiert. *